Klick dich durch unsere Meilensteine:
Gründungsanstrengungen
Gründungsanstrengungen
Unter der Bezeichnung Musikverein Langenau wurde im Gasthaus Gähen Berg, wie das Gründungsprotokoll aussagt, am 4. April 1925 ein Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, nicht nur in den Reihen seiner Mitglieder die Musik zu pflegen, sondern auch dem Publikum in Gestalt von öffentlichen Konzerten "Edles und Gutes zu bieten". Das Protokoll fährt fort:
"Anwesend waren und sind deshalb als Gründer des Vereins zu betrachten die Herren der Musikkapelle:
Heinrich Köhler, Friedrich Frey, Matth. Frey, Jakob Däubler, Hans Egener, Georg Amann, Karl Bühler, Robert Schiele, Karl Enderie ferner die Herren Rässler, Junginger, Weikert, Laiblin, Mayer, Fröhlich, Fritz Braunwarth, Bauer, Ostertag, R. Häge, Maier, Dillenz, Bischof, Bühner"
Wir sind im Besitz einer Fotografie aus dem Jahre 1864, die eine damals bestehende Kapelle darstellt. Zur Gründung des Vereins kam es also sicher über diese Musikanten, die sich schon im vergangenen Jahrhundert zusammenschlossen und gemeinsam musizierten.
Am 2. Februar 1931 stand bei der Generalversammlung die alljährliche Dirigentenwahl auf dem Programm. Für beide Orchester wurde hier Herr Köhler bestimmt. Ein Faschingsball, Himmelfahrtsausflug, eine Teilnahme am Musikfest in Jungingen (Kapelle erhielt Diplom), Standkonzerte an Pfingsten sowie das Bezirksmusikfest, das am 4. und 5. Juli in Langenau stattgefunden hatte, folgten.
In der Generalversammlung vom 24. Januar 1932 heißt es laut Protokoll: "Im vergangenen Jahr wurden 83 Proben(!) abgehalten. WeitereTermine waren ein Standkonzert am Ostersonntag (unter neuem Dirigenten Herrn Holzwarth, Ulm), Himmelfahrtsausflug, Gartenkonzert beim Gasthaus "Gähen Berg", Standkonzerte zur Werbung von Mitgliedern, Gedächtnisfeier am Totensonntag."
Vorstandschaftswechsel 1933
Vorstandschaftswechsel 1933
Einen Wechsel in der Vorstandschaft ergab die Generalversammlung am 28. Januar 1933. Der neue 1. Vorsitzende hieß Postmeister Fröscher. Der Kassenstand betrug hier 13,11 RM. Mitgliederstand: 61. Zahlreiche Auftritte und der alljährliche Himmelfahrtsausflug werden im Protokoll erwähnt.
Im Jahre 1934 wurde in der Generalversammlung für den zurückgetretenen 1. Vorsitzenden Herr Michael Bächle gewählt. Der Jahresbeitrag wurde von 3,- RM auf 4,- RM erhöht. Damals war übrigens die Bezeichnung "Vereinsführer" gebräuchlich. In den Protokollen der folgenden Generalversammlungen trifft man immer wieder auf Bemerkungen wie: "Der Besuch der passiven Mitglieder läßt sehr zu wünschen übrig", was auch in jüngster Zeit noch zu lesen ist.
Unter der Vereinsleitung von Herrn Martin Ströhle hatte es der Musikverein zu Kriegsbeginn nicht gerade leicht. So musste beispielsweise der Kapellmeister Herr Holzwarth die Stabführung an Karl Bühler weitergeben und eine Stelle beim Reichssender Frankfurt annehmen. Hier schließen mit dem Abschied des langjährigen Dirigenten die Aufzeichnungen. Durch den Krieg wurde das bisher so rege Vereinsleben völlig lahmgelegt bis es 1946 unter der Stabführung von Herrn Otto Jehle und ausschließlich aktiven Mitgliedern wieder zu neuer Blüte erwachte.
Im Jahre 1952 veranstaltete der Musikverein ein Sommerfest, bei dem in Langenau erstmals ein Bierzelt aufgestellt wurde.
Die Gründung der Jugendkapelle
Die Gründung der Jugendkapelle
Der 2. Vorsitzende Herr Helmut Frey erkannte schon 1956, dass der Musikverein für sein Weiterbestehen Nachwuchs ausbilden muss. Seine Idee der Gründung einer Jugendkapelle wurde jedoch bis 1958 zurückgestellt, als sich der Musikverein unter dem Vorsitz von Herrn Hans Ortmann an den Aufbau einer Jugendkapelle heranwagte. Die Finanzierung wurde durch eine Altmaterialsammlung sowie Spenden, den Beiträgen der Eltern und einem Darlehen der Stadt bestritten. Die Ausbildung am Instrument wurde von aktiven Mitgliedern der Kapelle, die theoretische Ausbildung von Herrn Mathias Stumpf durchgeführt. Dieser hatte die Stabführung der Kapelle übernommen, nachdem der langjährige Kapellmeister Herr Jehle aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hatte und wegen seiner Verdienste um den Musikverein zum Ehrendirigenten ernannt wurde.
Den ersten Auftritt bestritt die Jugendkapelle 1959 und schon damals war im Protokoll zu lesen, dass man zu "zahlreichem und pünktlichem Probenbesuch" sowohl in der Jugendkapelle als auch in der aktiven Kapelle aufrufen musste.
Die musikalisch rege Jugendkapelle zeigte sich mehr und mehr in der Öffentlichkeit, während die eigentlich "aktive Kapelle" eher in den Hintergrund trat. Im Laufe der Jahre unternahmen die Kapellen etliche Ausflüge, wie zum Beispiel Fahrten an die Mosel, ins Burgenland, nach Berlin, Holland und Wales, in jüngster Zeit auch nach Schleswig-Holstein und an den Bodensee.
Seit März 1961 ist der Musikverein Langenau beim Amtsgericht in Ulm in das Vereinsregister eingetragen.
Die Jugendkapelle hatte sich inzwischen musikalisch soweit entwickelt, dass sie sich einer fachkundigen Jury vorstellen konnte:
1961 Wertungsspiel in Bermaringen 1. Rang in der Mittelstufe,
1962 Wertungsspiel in Ludwigsburg 1. Rang in der Anfängerstufe,
1963 Wertungsspiel in Herrlingen 1. Rang in der Mittelstufe.
Im darauffolgenden Jahr trat die Jugendkapelle am Kinderfest zum ersten Mal in einheitlicher Kleidung auf, was allgemeine Anerkennung fand.
1965 fand in der Stadthalle ein Frühjahrskonzert statt, wonach die Vereinsleitung "Stöckelschoner" beschaffte und für 1.- DM verkaufte, um den Boden der Halle zu schonen. Im selben Jahr führte der Musikverein Langenau das 8. Bezirksmusikfest zur Feier des 40-jährigen Jubiläums durch.
"10 Jahre Jugendkapelle" feierte der Musikverein mit einem großen Herbstkonzert in der Stadthalle. Daran wirkten zahlreiche Jugendkapellen aus dem Bezirk mit.
Zwei neue Dirigenten 1973
Zwei neue Dirigenten 1973
Ab 1973 gestalteten zwei neue Dirigenten das musikalische Geschehen: Herr Helmut Kossik übernahm die aktive Kapelle und Herr Herbert Rauschenbach die Jugendkapelle.
Die beiden Kapellen konnten sich glücklich schätzen im darauf folgenden Jahr in ein neues Probelokal einzuziehen. Unter der Vereinsleitung von Herrn Reinhard Döhner hatte der Verein mit großer Eigenleistung ein Musikerheim erbaut. Diesem Vorstand widmete Herr Kossik einen selbstkomponierten Marsch, der auch heute noch zum Repertoire der Stadtkapelle gehört.
Das Musikerheim | Baumeister Reinhard Döhner | Baumeister Hans Frey |
Bei einem Konzert anläßlich des 50-jährigen Bestehens trat die Jugendkapelle unter ihrem neuen Namen "Langenauer Schwäble" auf. Gleichzeitig wurde die aktive Kapelle zur Stadtkapelle erhoben.
Über das Vereinsleben zog 1976 ein Schatten, als sich die Dirigenten überwarfen. Das Problem des Überwechselns der Jugendlichen von Jugend- zu Stadtkapelle konnte in der Vorstandschaft nicht geklärt werden, weshalb der Jugenddirigent und der 1. Vorsitzende ihre Ämter niederlegten. Zum neuen Vorsitzenden wurde Herr Walter Heinzelmann gewählt. Als neuen Dirigenten der Jugendkapelle engagierte man Herrn Matthias Hartmann.
|
||
Walter Heinzelmann |
Trotz Streitereien im Verein war die Stadtkapelle in Höchstform. So erhielt sie beim Wertungsspiel in Arnegg einen 1. Rang mit Auszeichnung in der Oberstufe und auch das Konzert, das erstmals als Wunschkonzert gestaltet wurde, war ein voller Erfolg.
1978 wurde die Jugendkapelle 20 Jahre alt. Im gleichen Jahr füllte die neu ins Leben gerufene Veranstaltung "Langenauer Jugend singt, tanzt und musiziert", an der natürlich auch die Jugendkapelle teilnahm, die Stadthalle bis auf den letzten Platz.
Die Stadtkapellen-Schallplatte
Die Stadtkapellen-Schallplatte
Auch in der Stadtkapelle herrschte reges Tun, hatte sie sich doch vorgenommen eine Schallplatte zu produzieren, was für einen Musikverein damals ein ungewöhnliches Unterfangen war. Doch der Erfolg der Platte gab der Kapelle Recht.
Gleich im nächsten Jahr machte die Stadtkapelle wieder auf sich aufmerksam. Beim Wertungsspiel in Söflingen erspielte sie sich einen 1. Rang mit Auszeichnung in der Höchststufe.
Mit dem Bau eines Bühnenwagens und durch die Spende einer Beschallungsanlage, die im Laufe der Zeit erweitert wurde, schuf sich der Musikverein weitere Einnahmequellen.
Inzwischen hatte der Dirigent der Jugendkapelle gewechselt. Herr Hermann Schlapschi brachte neuen Schwung in das Orchester und erzielte beim Jugendkritikspiel im Juni 1983 in Oberdischingen in der Stufe "Schwer" die Note "sehr gut bis gut". Da es auch in der Stadtkapelle einen Umbruch gegeben hatte, musste Herr Schlapschi im Herbstkonzert drei Kapellen (Anfängergruppe, Jugend- und Stadtkapelle) dirigieren. Doch schon zur Weihnachtsfeier präsentierte die Stadtkapelle ihren neuen Dirigenten Herrn Miklos Kallai. |
||
Hermann Schlapschi |
Auch ein gelungener Ausflug nach Ungarn konnte nicht über die Unstimmigkeiten zwischen dem neuen Dirigenten und der Stadtkapelle hinwegtäuschen. Deshalb fand bereits ein Jahr später ein erneuter Dirigentenwechsel statt.
Herr Berthold Leicht übernahm 1984 die Stadtkapelle.
Mit einer Serenade im Langenauer Pfleghof feierte der Musikverein sein 60-jähriges Bestehen und hatte dazu den Arbeitermusikverein Neufeld eingeladen, mit dem er seit nunmehr 25 Jahren befreundet war. Dies war Anlass genug für die Stadtkapelle sich eine neue Uniform anzuschaffen. "Alte Kameraden in neuen Kleidern" lautete damals eine Schlagzeile.
Im Advent des selben Jahres veranstaltete die Stadtkapelle zusammen mit dem katholischen Kirchenchor erstmals ein Kirchenkonzert.
1986 wechselte die Vorstandschaft. Walter Heinzelmann übergab den Vorsitz an Herrn Herbert Böhm.
Im Juni nahm die Stadtkapelle an einem Wertungsspiel in Blaubeuren teil und erreicht in der Oberstufe einen 1. Rang mit Belobigung.
Im Oktober 1987 beteiligte sich die Jugendkapelle an einem Jugendblasmusikwettstreit in Böblingen. Unter ihrem Dirigenten Herrn Leicht, der zu dieser Zeit beide Kapellen leitete, erspielten sich die jungen Musiker einen unerwarteten 3. Platz.
Die Vereinsführung hatte beschlossen "30 Jahre Jugendkapelle" im Stillen zu feiern. Und so war es dann auch - mit einem Konzert mehrerer Jugendkapellen begingen die "Schwäble" mit ihrem neuen Dirigenten Siegfried Schön das Jubiläum.
To be continued...
To be continued...
Eine Vereinschronik zu führen und aktuell zu halten ist eine zeitintensive Aufgabe. Wir haben uns dem angenommen und freuen uns, an dieser Stelle zukünftig auch über unsere jüngere Vergangenheit berichten zu können. Interesse an der MVL-Geschichte? Wir würden uns über Unterstützung bei der Überarbeitung und Aktualisierung der Chronik sehr freuen.